Witch & Wizard Band 3 – Verborgenes Feuer by James Patterson

Witch & Wizard Band 3 – Verborgenes Feuer by James Patterson

Autor:James Patterson [Patterson, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732002436
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2014-12-31T23:00:00+00:00


WHIT

Roter Nebel dringt von allen Seiten auf uns ein und dahinter reckt der Wald seine Knochenarme in die Höhe, als wollte er sich aus der Hölle emporgraben. Die Verlorenen wieseln um uns herum. Als sie einige übrig gebliebene Tierpelze ins Feuer werfen, würge ich am Gestank von verbranntem Haar. Ich suche fieberhaft nach einem Zauber, einem Ausweg, aber auf Tote scheint meine Magie keine Wirkung zu haben – und in der Feuerstelle schlagen die Flammen immer höher. Die letzte Hoffnung schwindet.

»Whit?«, flüstert Janine. Sie steht im Stall, eineinhalb Meter vor mir.

Ruckartig wende ich mich von den makabren Grillvorbereitungen ab und betrachte ihr schönes, eigentümlich ruhiges Gesicht. »Ja?«, sage ich leise.

»Es ist schon gut.« Ihre Hände klammern sich fest an die Drahtmaschen des Zauns – so sehr will sie daran glauben, dass wirklich alles gut wird. Aber ich kann das nicht. Ich habe einen guten Blick auf das Feuer. Ich sehe, wie die Verlorenen den armen Jungen immer fester um den Drehspieß wickeln.

»Wie meinst du das?«, frage ich. Verzweiflung schleicht sich in meine Stimme. »Schau dich doch um, Janine. Nichts ist gut.«

»Aber es wird gut. Selbst wenn wir gleich sterben …« Der feste, energische Blick, der so typisch Janine ist, kehrt in ihre Augen zurück. »… haben wir gewonnen. Weil wir nie enden werden wie die da.« Sie schaut über die Schulter.

»Stimmt.« Ich nicke. »So werden wir nie sein.«

»Aber bevor ich … dran bin«, fährt sie mit brüchiger Stimme fort, »will ich dir noch was sagen.« Sie holt Luft. »Du bist dumm. Dumm und verrückt. So verrückt, wie nur ein totaler Vollidiot sein kann.« Ich weiß, dass sie mich zum Lächeln bringen will – als wollte sie ein fröhliches Bild von mir mit in den Tod nehmen. »Und ich werde dir nie verzeihen, dass du hierher zurückgekehrt bist. Oder hast du vergessen, dass du mir versprochen hast, dich von dieser Hölle fernzuhalten? Damals, vor circa hundert Jahren? Mann, wie stur kann man sein? Du musstest dich nicht nur mit dem durch und durch verdorbenen Herrscher über die Oberwelt anlegen, sondern auch noch mit dem ganzen Grauen des Schattenlands!« Um ihr eine Freude zu machen, zwinge ich mich zu einem Kichern. »Aber ich bin anscheinend auch ein verrückter Vollidiot«, meint sie da. »Weil ich irgendwie immer noch glaube, dass du es schaffen kannst. Weiß auch nicht, wie du das immer hinkriegst.« Ihre aufrichtigen Augen studieren mich durch das Gitter.

Während ich über ihre Worte nachdenke, schleudert Sasha den Verlorenen am anderen Ende des Stalls Beleidigungen entgegen. Seine heiseren Schreie übertönen alles andere.

»Du bist kein Vollidiot«, sage ich dann. »Und du bist auch nicht verrückt. Du bist wundervoll. Du bist …«

»Ob du’s glaubst oder nicht, du wirst hier wieder rauskommen«, unterbricht Janine mich. »Und wenn du draußen bist, kämpfst du weiter. Kapiert? Das kann nicht das Ende sein. Das …«

»Falsch. Wir kommen hier beide raus.« Dabei weiß ich doch, dass das gelogen ist. »Und egal, was gleich geschieht – tu bitte nicht so, als wärst du bloß irgendeine Mitläuferin, um die es nicht so schade ist.



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